Unsere
Erfahren Sie mehr über unsere Angebote und Grundsätze...
Beratung
Unsere Beratungsangebote richten sich vorrangig an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Diese wenden sich entweder wegen eines eigenen Anliegens oder als Ratsuchende aufgrund eines Verdachts auf sexualisierte Gewalt an Kindern und / oder Jugendlichen an die Fachberatungsstelle in Soest. Ein weiterer Grund für eine Kontaktaufnahme mit uns ist die sexualisierte Gewalt unter Kindern und/oder Jugendlichen.
Ziel in diesen Gesprächen ist -neben der Problemdefinition- die Erarbeitung geeigneter Hilfestellungen und Interventionen.
Clearing
Das Bestehen eines Verdachts bzw. die Aufdeckung sexualisierter Gewalt löst im Umfeld des Kindes / Jugendlichen zumeist ein krisenhaftes Geschehen aus. Ziel des Clearings ist das Verstehen und die Erarbeitung von notwendigen Handlungsstrategien.
Diagnostik
In Verdachtsfällen auf sexualisierte Gewalt an Kindern und / oder Jugendlichen oder wenn diese von ihnen ausgeht werden die Beobachtungen geklärt und weitere Informationen gesammelt. Dem betreffenden Kind / Jugendlichen wird ein Setting geschaffen, welches ihm ermöglicht, sich vertrauensvoll zu öffnen. Der Einbezug von Eltern bzw. wichtigen Bezugspersonen ist ein essentielles Element der diagnostischen Arbeit. Hier ist -neben der Schaffung einer Vertrauensebene- die Aufarbeitung des Zusammenhangs, in dem sexualisierte Gewalt stattfindet, von Bedeutung. Eltern- und Familiengespräche dienen auch zur Aufdeckung und Aktivierung von Ressourcen im Lebensumfeld des Kindes. Bei der Diagnostik werden Aspekte möglicher Geschlechterfragen (transgeschlechtlich, intergeschlechtlich oder queer lebender Menschen u.a.) berücksichtigt.
Therapeutische Maßnahmen
Therapiemöglichkeiten bestehen für Kinder, Jugendliche und Eltern bzw. wichtige Bezugspersonen. Unser Angebot kann jedoch nicht eine kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung ersetzen und ist ggf. ergänzend und in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen gedacht. Ziel der therapeutischen Interventionen bei betroffenen Kindern und Jugendlichen ist sowohl die Stabilisierung der Gesamtpersönlichkeit als auch die Auseinandersetzung und Verarbeitung der erlebten Erfahrungen von sexualisierter Gewalt. Therapeutische Angebote können ebenso der Rückfallprophylaxe bei sexuell grenzverletzendem Verhalten von Kindern und Jugendlichen dienen. Die Arbeit mit Eltern betroffener Kinder hat das Ziel, die Eltern (wieder) in die Lage zu bringen, ihre Kinder gut unterstützen zu können und die Umstände der sexualisierten Gewalt zu verstehen und einzuordnen.
Beratung von Fachpersonen
Die Mitarbeitenden führen einzelfallbezogene Beratungen für Fachkräfte von psychosozialen, medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Jugendhilfe durch, um die Kolleg:innen in die Lage zu versetzen, innerhalb ihres Tätigkeitsbereiches mit Fällen von sexualisierter Gewalt kompetenter umzugehen.
Präventionsarbeit
Wir bieten Fortbildungen oder Schulungen zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen an. Die Schulungen enthalten, je nach Bedarf, unterschiedliche Schwerpunkte und sind auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten. Für das Einzugsgebiet der Fachberatungsstelle werden die Schulungen kostenfrei angeboten.
Beratung als insoweit erfahrene Fachkraft im Hinblick auf sexualisierte Gewalt
Die Fachberatungsstelle bietet Beratung nach §8a SGBVIII für Fachpersonen der Jugendhilfe an. Die Beratung kann den Ratsuchenden Hilfestellung geben, zu einer eigenen Einschätzung des Gefährdungsrisikos im Rahmen des Kinderschutzes zu gelangen und verantwortlich zu handeln.
Wir arbeiten für das Wohl und den Schutz von Kindern und Jugendlichen, egal wo sie herkommen, wie sie aussehen, wer sie sind.
Um diesem Grundsatz gerecht zu werden, orientieren wir uns an den BKSF-Qualitätsstandards (BKSF= Bundeskoordinierung spezialisierter Fachberatungsstellen) (https://www.bundeskoordinierung.de)und den Leitlinien der unabhängigen Beauftragten.
Unsere Arbeit wird von folgenden Prinzipien getragen:
Wir stehen auf der Seite unserer Klient:innen.
Personen, die bei uns Rat und Hilfe suchen, werden ernst genommen, erfahren Wertschätzung und Unterstützung. Wir orientieren unsere Arbeit an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen, die zu uns kommen. Wir unterstützen Ratsuchende, damit sie ihre Stärken und Fähigkeiten zurückgewinnen.
Wir arbeiten für Ratsuchende stets transparent.
Die Menschen, von denen wir angefragt werden, werden in den Verlauf und den Inhalt der gemeinsamen Arbeit einbezogen. Wir sprechen unser Handeln im Vorfeld ab.
Wir beraten vertraulich, kostenfrei und auch anonym.
Klient:innen der Beratungsstelle können auch anonym bleiben. Wir unterliegen der Schweigepflicht. Wichtig zu wissen ist, dass jede Schweigepflicht bei einer Gefährdung des Kindeswohls endet (§ 8a, SBG VIII). In jenen Fällen, in denen das Wohl eines Kindes unabwendbar gefährdet ist, gehen wir die notwendigen Schritte, um eine mögliche Kindeswohlgefährdung abzuwenden.
Wir sind einfach erreichbar und kommen auf Sie zu.
Wir sind per E-Mail, Telefon und im direkten Gespräch erreichbar. Termine werden, je nach Dringlichkeit und Nachfrageaufkommen, kurzfristig vergeben. Beratung in englischer Sprache sowie mit Dolmetscher:innen für andere Sprachen sind bei uns möglich. Auf Wunsch können wir uns auch an einem neutralen Ort treffen.
Wir erstatten von uns aus keine Strafanzeige.
Ob eine Strafanzeige für den Schutz eines Kindes zuträglich ist, wägen wir mit unseren Klient:innen gemeinsam ab und besprechen Möglichkeiten der Umsetzung. Wir unterstützen Sie auf Wunsch auch weiterhin während eines Strafprozesses und / oder stellen den Kontakt zu einer psychosozialen Begleitung im Strafprozess her.
Wir arbeiten zusammen.
Kooperation und Vernetzung sind ein wichtiger Teil der Arbeit von Beratungsstellen. Dabei ist das Ziel, durch Weiterentwicklung psychosozialer Hilfeangebote und Verbesserung gemeindenaher Versorgung, bestmögliche Unterstützungsangebote für unsere Klient:innen zur Verfügung zu stellen.
Die Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten und Einrichtungen dient zudem dem Erfahrungsaustausch und der Qualitätssicherung der eigenen Arbeit.
Die Fachberatungsstelle kooperiert deshalb sowohl mit Fachkräften aus den Bereichen der psychosozialen, pädagogischen und medizinischen Versorgung als auch mit Polizei und Justiz.
Mit der Kinderschutzambulanz der Fachklinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie Königsborn wurde die Kooperation auch schriftlich vereinbart. Diese besteht seit Januar 2022.
Die Beratungsstelle ist in unterschiedlichen Arbeitskreisen und Gremien regional und überregional zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vertreten.